Drei Fragen an Herrn Jörg Schudmann, Hauptgeschäftsführer der BGW:
Herr Schudmann, Sie sind Hauptgeschäftsführer der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, kurz, der BGW.
Warum beteiligt sich die BGW am Deutschen Hebammenkongress?
Wir sind die gesetzliche Unfallversicherung für Hebammen und nutzen gerne die Gelegenheit, den Kongressbesucherinnen und –Besuchern unsere Präventionsangebote und Leistungen nach einem Arbeitsunfall oder einer Berufskrankheit vorzustellen. Branchenveranstaltungen wie der Deutsche Hebammenkongress eignen sich besonders gut, die bei uns versicherten Berufsgruppen mit Informationen zu versorgen. Es freut mich sehr, dass den DHV und die BGW das Ziel eint, einen Beitrag für ein gesundes Berufsleben von Hebammen zu leisten.
Was sind die Schwerpunkte der Präsenz der BGW auf dem Kongress?
Unser Ziel ist es, dass Hebammen ihren für uns alle so wichtigen Beruf ausüben können, ohne ihre Gesundheit zu gefährden. Es kommt deshalb darauf an, Risiken zu identifizieren und daraus Präventionsschwerpunkte abzuleiten. Auf dem diesjährigen Kongress greifen wir zwei Schwerpunkte auf.
Zum einen informieren wir über Muskel-Skelett-Belastungen insbesondere im Bereich des Rückens und darüber, wie etwa Rückenerkrankungen durch ergonomisches Arbeiten vorgebeugt werden kann.
Zum anderen geht es um den richtigen Hautschutz bei der Arbeit.
Darüber hinaus bringen wir Infos zum Versicherungsschutz bei der BGW, zur Betreuung von Hebammenpraxen durch Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Betriebsätzte und zu Fahrsicherheitstrainings auf Kosten der BGW mit. Und gerne erläutern wir auch, wie die BGW hilft, den Weg zurück in den Beruf zu finden, wenn es zu einem schweren Arbeitsunfall oder einer Berufskrankheit gekommen ist.
Wer sich also zu diesen oder auch zu anderen Themen des Arbeit- und Gesundheitsschutzes informieren möchte, ist herzlich willkommen.
Gibt es einen weiteren Aspekt, den sie hervorheben möchten?
Ja, zwei Themen möchte ich gerne noch nennen: Da sind zum einen Vier-Augen-Beratungsgespräche, die wir auf dem Kongress anbieten. Eine Arbeitsmedizinerin der BGW steht vor Ort denjenigen für ein individuelles Beratungsgespräch zur Verfügung, die einen Arbeitsunfall erlitten oder sich eine Berufskrankheit wie zum Beispiel COVID 19 zugezogen haben. Zum anderen stellen wir die von der BGW unterstützte Studie „HealthyMidStudents“ vor. Gegenstand der Studie ist die Untersuchung des Gesundheitsverhaltens und der Gesundheitskompetenz sowie der Belastungen von Studierenden in den Studiengängen „Hebammenwissenschaft“ an der medizinischen Fakultät der Universität Hamburg. Mit dieser Studie soll eine Bestandsaufnahme über das Verhalten und die Kompetenzen in Bezug auf die Gesundheit angehender Hebammen durchgeführt werden. Ziel ist es, Erkenntnisse über deren gesundheitsrelevante Ressourcen und Defizite zu gewinnen, die die Gesunderhaltung und den Berufsverbleib von Hebammen beeinflussen und die in die Weiterentwicklung von Studiengängen einfließen können.